Zuerst einmal ein Dankeschön an dich.

Zuerst einmal will ich dir wirklich Danke sagen. Es bedeutet mir sehr viel, dass du meinen Newsletter und meine Reise mit der Vanilla Campaign nun schon seit 9 Jahren oder vielleicht auch erst seit kurzem hier mitverfolgst.

Vanilla Campaign ist nur durch deine Unterstützung immer noch ein zu 100 % inhabergeführtes Unternehmen und ohne Investoren oder sonstige Beteiligungen seit 2016 organisch gewachsen. Mittlerweile mit über 15000 treuen zufriedenen Kunden, die das Projekt am Laufen halten.

Es ist eine große Hilfe, wenn ich sehe, wie bis heute über 300 Menschen hier meine Texte lesen. Es ist immer etwas Besonderes für mich den Newsletter zu schreiben und ein Geschenk, dass du mir deine wertvolle Zeit und Aufmerksamkeit schenkst. Vor allem in diesen Zeiten, wo jede Minute an Aufmerksamkeit und Anteilnahme sehr wertvoll geworden ist. Vielen lieben Dank!

Neu hinzugekommen: Kakao

Nach einigen Jahren und kleineren Testläufen ist mit viel Energie und Einsatz, ein weiteres kleineres Projekt neben der Vanilla Campaign entstanden. Dieses steht natürlich ebenso für Werte wie fairer Handel und ökologisches Bewusstsein. Das Projekt ist nun auch eine angemeldete Marke und liegt ebenso zu 100 % inhabergeführt in meinen Händen.

Mister Rigo Kakao

Fun Fact am Rande:

Der Name Mister Rigo ist durch den Kater entstanden, den meine mexikanische Freundin bei uns in Mexiko aufgenommen hat. Dieser heißt "Rigoberto", Kurzform "Rigo". Er ist einer der witzigsten Kater, die kennenlernen durfte und hat eine sehr spannende Persönlichkeit.

BIO Vanille aus Mexiko: Noch einmal die Vorgeschichte.

Seit nun 7 Jahren versuche ich ja nun mit Vanilla Campaign das Thema BIO Vanille in Mexiko voranzubringen. Meine vielen gescheiterten Versuche sind ja bekannt und hier in der Serie der Vanille Insights in den vorangegangenen Artikeln dokumentiert. Es ist einfach keine einfache Sache.

Die Gründe, warum es bis heute nicht gelungen ist, Stabilität in einen BIO Anbau der Vanille zu bringen, sind sehr vielfältig. Diese reichen von globalen politischen Krisen, Naturereignissen bis hin zu der Unberechenbarkeit menschlichen Verhaltens. Hier positiv zu bleiben ist nicht einfach und gelingt mir nicht immer. Tatsächlich waren die letzten Jahre wirklich sehr zäh und mühselig. Immer wieder aufzustehen und weiterzumachen. Der Knackpunkt sind natürlich auch die Kosten einer Zertifizierung. Diese sind massiv gestiegen. Auch wenn die Plantage klein und überschaubar ist, stehen leider die Ausgaben in keinem Verhältnis mehr. Die Summen, welche die Zertifizierer mittlerweile aufrufen, wirken realitätsfern, in Anbetracht der tatsächlichen realen ökonomischen Situation vieler Kleinbauern.

Man bekommt fast das Gefühl, dass Zertifizierungen immer mehr auf große Plantagen und große Unternehmen ausgerichtet werden. So werden Kleinbauern dazu gezwungen, eher mit großen Einkäufern ihr Geschäft zu machen. Kleine lokale Sozialunternehmen wie Vanilla Campaign haben es schwer in Mexiko.

Aktuell kommt daher durchaus schnell der Betrag von 3500 € (Zertifizierung) + 1500 € (Analysen). Zudem ungezählte Stunden der Vorarbeit und Investitionen in eine kleine Plantage zusammen.

Inspektion der BIO Zertifizierung im Jahr 2021

Letztendlich stand der Plan, den ich mit meinem Vanille Partner in Mexiko vereinbart hatte, die Plantage einmal einer BIO Inspektion zu unterziehen. Diese Inspektion der Plantage erfolgte bereits im Jahr 2021. Hier konnten wir erstmal einen ersten ehrlichen Eindruck gewinnen. Sprich, wie die Lage auf dem Grundstück ist, welche Verbesserungen vorgenommen werden und ebenso erste Analysen von Boden und Wasserqualität in Auftrag geben.

Das Ergebnis der Inspektion war positiv. Das Grundstück (inkl. Boden und Wasser) ist grundsätzlich geeignet und kann BIO zertifiziert werden. Dennoch mussten einige Verbesserungen in der Anlage vorgenommen werden, vor allem der Halbschatten Anbau sollte besser organisiert werden. Ebenso musste der Einsatz von adäquaten sehr teuren Naturdünger so passgenau sein, dass die Pflanzen gleichzeitig vor Schädlingen und Pilzen geschützt werden.

Aber im Folgejahr 2022 ist die Klimakrise angekommen

Schon die letzten Jahre häuften sich die Probleme beim Vanilleanbau. Immer mehr Fehlernten aufgrund von starken unerwarteten Temperaturschwankungen. Auf trockene, heiße Perioden folgten Phasen mit viel zu viel Starkregen. Infolgedessen viele sonnenarme Zeiten. Und dann auch noch ein dadurch bedingter besonderer Pilz, welcher die Ernten vernichtete. Dieser Wechsel der Extreme setzte den sensiblen Vanillepflanzen sehr zu.

Im gleichen Atemzug sind dadurch bestimmte Schädlinge, Pilzarten und deren Gegenspieler, so z.B. spezielle Insektenarten begünstigt bzw. benachteiligt worden. Kurzum, das Gleichgewicht ist aus den Fugen geraten. Während die Vanillepflanzen sowieso schon sehr durch die starken Schwankungen des Wetters geschwächt sind. Auch uns hat letztlich der Schädlingsbefall massiv getroffen. Somit sind im Jahr 2022/2023 auf der Plantage - teils auch durch die notwendige radikale Umstellung auf Naturdünger - leider ca. 80 % der Pflanzen durch einen massiven Schädlingsbefall vernichtet worden. Das konnten wir nicht mehr verhindern. Diese Pflanzen müssen jetzt neu angesiedelt und die bestehenden noch gerettet werden. Das ist dahingehend problematisch, da eine junge Vanillepflanze mindestens 3 bis 4 Jahre braucht bis diese die ersten Früchte austragen kann.

Weiterhin sind die Kosten für die Rekultivierung der Pflanzen und der entstandene Verlust der Ernte erst einmal zu verkraften. So wurde eine geplante zweite Inspektion in den darauf folgenden Jahren nach längerer Beratung unsererseits erst einmal ausgesetzt.

Schlusspunkt des Ganzen ist, dass der junge Produzent nach diesem Vorfall logischerweise seinen Fokus weg von dem Vanilleanbau auf andere Agrarprodukte richtet. Vanille ist in seinem Sortiment nun mehr ein "Hobby". Somit verliert sich das Interesse und die Spur hier weiterzugehen.

Zukunftsplanung: Bienen statt BIO.

Kurzum, werde ich die BIO Zertifizierung nicht mehr von mir aus weiterverfolgen und stattdessen mehr für den Erhalt der Lebensumgebung der Bienen tun. Sollte dennoch in den kommenden Jahren ein Kooperationspartner auf mich zukommen, mit der Absicht BIO Vanille anzubauen, bin ich natürlich hierfür offen. Aber die diversen Rückschläge, die insgesamt immensen Kosten und Schwierigkeiten in Mexiko, bringen mich zu der Schlussfolgerung hier ¨loszulassen¨.

Auf folgende Schwerpunkte werde ich das kommende Jahr Wert legen bzw. sind diese schon in Arbeit:

1. Einsatz für den Erhalt der Lebensumgebung der Bienen.

2. Unterstützung der Kakao Frauen Kooperative.

Hierzu wirst du hoffentlich im nächsten Newsletter mehr erfahren können.

Und als ob das alles nicht genug wäre ...

Hinzu kam die gefühlt immer bissiger werdende Stimmung in Deutschland, konkret die Abmahnindustrie. Diese hat mich 2022, 2023, 2024 existenzbedrohend getroffen. Deren Gängelungen im Namen des sog. "Verbraucherschutzes" in Form von Abmahnungen stehen in keinem Verhältnis und sind fernab der Realität. Kleinunternehmen wie Vanilla Campaign sind deren Machenschaften und Machtmissbrauch aufgrund von Gesetzeslücken bisher schutzlos ausgeliefert.

Gepaart mit immer mehr Regulierungen, Bürokratie und höheren Steuerbelastungen, operiert Vanilla Campaign mittlerweile am Rande der Überlebensfähigkeit. Auch eine mögliche Geschäftsaufgabe und Schließung von Vanilla Campaign sind aktuell Themen, die mich beschäftigen und immer realistischer werden.

Im September 2022 kam eine Abmahnung aufgrund eines Fotos, obwohl sogar nur ein Ausschnitt des Fotos mit allen nötigen Quellentexten und Hinweisen versehen war. Das Foto war nicht einmal kommerziell eingesetzt, sondern im Rahmen der Informationsvermittlung in einem journalistisch berichtenden Kontext. Nach mehreren Kommunikationsversuchen meinerseits mit der sogenannten Agentur mit Sitz in Wien, die sich angeblich für "Copyrights von Bildern einsetzt" (in Wahrheit natürlich aber nur ohne viel zu arbeiten mit KI Tools abkassiert), kam keine Spur von Milde oder Einsicht. Ich hatte sogar über Umwege den Fotografen direkt kontaktiert und diesem meine Situation geschildert. Es war ihm egal! Kein Anflug von Menschlichkeit. So entstanden mir Kosten von rund 500 €.

Im August 2023 dann aus dem Nichts noch eine weitere existenzbedrohende Abmahnung. Ein sog. Abmahnverein der sich groteskerweise "Verband Sozialer Wettbewerb e.V." nennt, nahm mich ins Fadenkreuz. Aufgrund eines Produktes bei Ebay. Bei diesem Artikel, der sich in 2 Jahren nur 5 Mal verkauft hatte, mit einem totalen Gewinn von ca. 60 €. Es fehlten angeblich Angaben zu Grundpreis und ein Link zur Widerrufsbelehrung. Dass Ebay häufig technische Schwierigkeiten damit hat, Angebote rechtssicher zu zeigen ist bekannt. Der Grundpreis wird bei Ebay nicht automatisch angezeigt und ein Link zu der Widerruf Belehrung fehlte bei Ebay. Dieser muss super umständlich, über verschiedene Eingabemasken eingestellt werden.

Auch hier blieb nach mehreren Kommunikationsversuchen meinerseits, nur die brutale, destruktive Manier des Abmahnvereins übrig. Der darüber hinaus perverser Weise eine kostenpflichtige Mitgliedschaft in diesem Verein erzwingen wollte. Erneut keine Spur von Milde, kein Anklang von Menschlichkeit. Die dann geforderte Unterlassungserklärung, welche bei nicht Einhalten hohe Strafen von bis zu 250000 € zur Folge haben kann, wirkt völlig weltfremd in Anbetracht der Verstöße. Benennen wir das Kind beim Namen: Es ist natürlich ein Machtmissbrauch! Eine Gesetzeslücke, die ermöglicht, dass dieser Wahnsinn in unfassbar unverhältnißmässigen Strafen enden kann. Welche dann ein Leben lang über einem schweben wie eine Damoklesschwert. Ich bin nur noch fassungslos. Mir war nicht klar, wie weit der Werteverfall mittlerweile voran geschritten ist. Hier entstanden mir Kosten von rund 4000 €.

Ich bin nun also tatsächlich verklagt und straffällig geworden. Wahnsinn! Noch nie in meinem Leben habe ich mir etwas zu Schulden kommen lassen, immer meine Steuern gezahlt und versuche natürlich alle rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten. Für Vanilla Campaign habe ich in den letzten Jahren noch keinen einzigen Euro an Hilfen vom Staat bekommen weder gefordert. Kein Inflationsausgleich. Im Gegenteil. Wieso in Deutschland solche Vereine im Namen des sog. "Verbraucherschutzes" überhaupt möglich sind? Ich weiß es nicht und es lässt mich zweifeln. Irgendetwas stimmt hier nicht mehr. Es ist einfach nur noch unfassbar, wie so ein halsabschneiderisches Vorgehen seitens dieses Abmahnvereins möglich sein kann. Absolut unverhältnismäßig. Kein Richter liest meine Stellungnahme. Zum Termin darf ich nicht kommen, um zumindest meine Meinung zu äußern. Denn hierfür bräuchte ich einen teuren Anwalt. Der Richter versteht meinen Fall nicht bzw. hat keine Ahnung von E-Commerce. Und die ansässige IHK hat sich nach mehreren Kontaktversuchen nicht einmal gemeldet.

Und dann am Ende wurden tatsächlich noch dreist 5 % Zinsen fällig. Nach 1 Jahr des Hinauszögerns, weil die Gerichte langsam arbeiten, wofür ich nichts kann. Somit konnte die Gegenseite nochmal ca. 250 € abkassieren für absolutes Nichts tun. Ein völlig überhöhter Prozentsatz, der nirgendwo auf keinem einzigen Tagesgeldkonto, bei keiner Bank zu bekommen ist. Einfach nur noch der blanke Wahnsinn was in Deutschland mittlerweile möglich ist und abgeht.

Unfassbar das Ganze. Schwierig hier nicht die Fassung zu verlieren. Ich hoffe, irgendjemand kann irgendwann einmal dem Machtmissbrauch dieser komischen Vereine und diverser seltsamer Agenturen, die nicht arbeiten und mit KI Tools massenhafte Klagen versenden, ein Ende bereiten. Unbescholtene Menschen sollten nicht mehr über den Tisch gezogen werden, die Justiz die Gesetzeslücke schließen und nicht mehr wegsehen. Aber zu viele Politiker selbst sind Akademiker und Anwälte? Haben diese ein Interesse daran? Ich vermute nicht.

Sowieso ereilt mich der Eindruck, dass die kleine kreative Schicht an engagierten verrückten Unternehmer*innen, Solo-Selbstständigen und Einzel-, Kleinunternehmer*innen vergessen wird. Wir kommen immer mehr unter die Räder. Das alles lässt mich doch tatsächlich mehr als nachdenklich zurück. Eine abschließende Bewertung habe ich aber für mich noch nicht gefunden. Es arbeitet in mir weiter ...

Aber irgendwie geht alles weiter.

Um Vanilla Campaign weiter am Leben zu erhalten, habe ich mir dann zusätzliche Jobs gesucht.  Alles auf Mindestlohn. So habe ich ca. 1 Jahr als Warenverräumer in einem Supermarkt und gleichzeitig als Verkäufer/Kassierer bei einer bekannten Drogeriemarktkette gearbeitet.

Die Arbeit im stationären Handel hat mir sehr gefallen und erweiterte mein Wissen im Bereich Handel. Es war ebenso eine Bereicherung in einem Team mit meinen Kolleg*innen zusammen zu sein und viele direkte Kundenkontakte zu erleben. Es war eine super interessante Zeit.

Durch diese Maßnahme ist es mir tatsächlich gelungen, die signifikanten Verluste der letzten Jahre teils zu lindern. Es bleibt aber herausfordernd.

Ich werde dir auf jeden Fall weiter berichten. Bis dahin wünsche ich dir wie immer alles Gute und eine wunderschöne Zeit. Und probiere ruhig mal den Vanille Kakao aus :)

In diesem Sinne ... Wo Vanille ist, ist auch ein Weg.