Leider ist das Vorhaben Vanille zusätzlich im Ökopark Xanath zu produzieren und zu zertifizieren, als auch dort ein Vorzeige-Modell aufzubauen, welches andere Kleinbauern inspirieren sollte, gescheitert.
Aufgrund unbekannter Umstände (vermutlich familiäre Entwicklungen) werden im Ökopark kürzlich Glyphosat und andere Mittel für den Anbau klassischer Agrargüter (Orangen) eingesetzt.
Des Weiteren wurden Einschnitte in das Habitat vorgenommen, die nicht wirklich einen nachhaltigen Anbau und ein biodynamisches Ökosystem fördern.
Der Einsatz von Glyphosat ist nicht tolerierbar. Vanilla Campaign hat deshalb bereits zum 01 Juli 2019, also vor dem Einsatz des Herbizids, die offizielle
Zusammenarbeit mit dem Ökopark Xanath in Papantla - nach Versuchen der Kommunikation - endgültig eingestellt.
Dadurch gibt es nun einen Richtungswechsel der Vanilla Campaign insgesamt. Dieser ist durchaus positiv und hoffnungsvoll.
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Konsequenz: Einstellung der Kooperation mit dem Park Xanath.
Nachdem die erste offizielle Inspektion im Park Xanath am 07 Februar 2019 erfolgreich stattfand und endlich das erste BIO Zertifikat für die USA (NOP) als Standard erreicht wurde, kam es Anfang Juni 2019 überraschend zu einer dramatischen Wendung.
Aus unbekannten Gründen und Umständen wurde im Ökopark plötzlich damit begonnen auf einigen Gebieten Glyphosat für den klassischen Anbau von Orangen zu verteilen. Zudem wurden Einschnitte in das Habitat vorgenommen, die nicht wirklich als sinnvoll bezeichnet werden können.
Diese Entwicklungen kamen völlig überraschend. Bis heute habe ich von Seiten des Parks keine Erklärung hierfür erhalten. Eine Klärung der Situation auf mehrfache Anfrage war auch nicht möglich. Es ist leider nicht nachvollziehbar was letztendlich die Gründe für diese Entwicklungen sind. Die Kommunikation mit der Vanilla Campaign wurde von heute auf morgen eingestellt. Meine persönliche Vermutung ist, dass es Spannungen und plötzliche unvorhersehbare familiäre Entwicklungen gab.
> Mehr zum Thema Glyphosat: Dokumentation ARTE > https://www.youtube.com/watch?v=5Tj9v24H-Lo
Die Realität akzeptieren
Mir wurde von vielen Seiten vor dem Start der Vanilla Campaign lange vorab persönlich herangetragen, dass in Mexiko die Verbindlichkeiten und Absprachen mit Produzenten und Kleinbauern aus vielerlei Gründen schwierig seien. Mexiko ist in diesem Punkt ein Risikoland. Dieser Tatsache wollte ich vermutlich nicht zu 100% ins Auge blicken und wurde nun eines Besseren belehrt.
Soziales Unternehmertum ist aber auch eben was es ist - je nach Intensität der Unternehmung - eine Riesenherausforderung. Ebenso ist mir wichtig, dass diese Situation so transparent und klar wir möglich kommuniziert wird. Es ist wichtig, auch solche Geschichten zu erzählen, um den allzu hermetischen und häufig sozial-romantischen Eindruck von sozialen Unternehmungen eine Bodenhaftung zu geben. In meinem Fall mit der Vanille in Mexiko vom Ursprung, ist es eben eine harte Nuss, die es zu knacken gilt.
Dennoch geht es jetzt darum weiterhin Lösungen zu entwicklen und das Geld, welches durch den Verkauf von Produkten der Vanilla Campaign zusammengetragen wird, weiterhin sinnvoll zu investieren, um positive Veränderungen für Gesellschaft, Umwelt und Ôkonomie zu erreichen.
Richtungswechsel - Wie geht es weiter?
Aufgrund guter Kontakte wurde die Zusammenarbeit mit einem anderen Produzenten vor Ort in Papantla sofort intensiviert und die Gespräche hinsichtlich einer BIO
Zertifizierung in den kommenden zwei Jahren aufgenommen. Für die Produktion von Vanilleschoten und Vanillepulver.
Zudem wird ein neuer Partner für den Schutz der Bienen in Mexiko gesucht.
2019 wurden 3000€ für den Bienenschutz gespendet.
Blick nach vorne.
Der Fokus für 2020 liegt darin, Investitionen in eine umweltverträgliche Logistik zu sondieren und das Thema zu intensivieren.
Dazu gehört einerseits auf der sogenannten "INPUT"-Seite, ganz konkret das Thema eines nachhaltigen Transports der Ware via Segelschiff von Mexiko nach Europa. Diese Idee existiert bereits seit 2016 als integraler Bestandteil des Konzeptes der Vanilla Campaign und nimmt nun endlich konkrete Formen an. Denn nun gibt es mittlerweile Anbieter, Unternehmen und interessierte Menschen, welche diese Art eines niedrigen CO2-Logistik-Transports verfolgen und aktiv professionell organisieren.
Gleichermaßen steht auf der sogenannten "OUTPUT"-Seite ebenso ganz konkret die Überprüfung der logistischen Prozesse innerhalb der Vanilla Campaign an, z.B. Verpackungen für eine bessere Umweltverträglichkeit. Im Großen und Ganzen wird der Strom der Ressourcen (Zu- und Abfluss) auf den Prüfstand gestellt und damit das Thema Substanz= bzw. Ressourcen Erhaltung in Augenschein genommen.
Vanilla Campaign setzt sich damit das Ziel, ein Sozialunternehmen in Transformation zu sein. Das bedeutet kurz gesagt, darauf hinzuarbeiten nur soviel an Ressourcen zu verbrauchen, wie auch "nachwachsen" können.
Fazit: Es ist noch nie eine Vanille vom Himmel gefallen.
Alles in allem, sehe ich der Gesamtsituation positiv entgegen, auch wenn es - wie im Juni - mal mehr oder weniger schlimme Rückschläge gibt.
Die Vanilla Campaign startet mit einem stabilen und organisch wachsenden Kundenstamm ins 4.Jahr und kann sich weiterhin im Markt des
knallharten Wettbewerbs behaupten. Die wachsende Konkurrenz, welche das Konzept der Vanilla Campaign zunehmend kopiert, wird elegant und respektvoll zur Kenntnis genommen. Im sehr an Effizienz
ausgerichteten Feld des E-Commerce, bewahrt die Vanilla Campaign Haltung und ist nachwievor mit einem jährlichen Marketingbudget, das unter 1% des Gesamtumsatzes liegt, ein besonders
hoffnungsvoller Fall..
Das alles ist aber letztendlich nur möglich, weil du und natürlich noch viele weitere tolle Menschen, der Vanilla Campaign halfen, helfen und treu bleiben.. Was will man mehr :)
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